Heute bin ich in Funky Business über einen interessanten Gedanken gestolpert: Alle wollen ein Stück der beschränkten Aufmerksamkeit.
Die Märkte dieser Welt haben sich über die Zeit gewaltig verändert. Firmen hatten früher viel grössere Macht, die Nachfrage war oftmals grösser als das Angebot. Ich erinnere mich, dass meine ehemaligen Kollegen im Textilmaschinenbau manchmal von den früheren Zeiten geschwärmt haben. Kunden mussten sich gedulden, wenn sie eine Maschine kaufen wollten. Die Verkäufer waren die Könige, da sie die Maschinen quasi verteilen konnten, und die Kunden glücklich waren, wenn sie eine kaufen konnten.
Heute hat sich das Blatt komplett gewendet. Das Angebot übersteigt die Nachfrage bei weitem. Die Firmen müssen sich irgendwie Gehör verschaffen. Der erste Schritt zu einem Verkauf ist, dass der potentielle Kunde die Firma überhaupt kennt. Darum wird überall um die Aufmerksamkeit der Kundschaft gerungen. Nun kommt das Internet ins Spiel. Es lässt die Kosten der Verbreitung von Informationen und der Kommunikation gegen null tendieren. Musste man früher für Informationen und Kommunikation teils tief in die Tasche greifen, ist heute schon viel kostenlos. Man bezahlt allerdings mit Aufmerksamkeit, weil man in Kauf nehmen muss, mit Werbung beschossen zu werden. Für diese Aufmerksamkeit sind Firmen bereit viel Geld zu bezahlen. Der nächste logische Schritt wäre nun, dass man in Zukunft dafür bezahlt wird, wenn man gewisse Medien konsumiert oder Kommunikationskanäle verwendet; natürlich als Austausch wieder für die Aufmerksamkeit. Passt also gut auf eure Aufmerksamkeit auf.